Digitale Desinformation

Digitale Desinformation

#Fake News
Foto: Markus Winkler/pexels

Im Vorfeld von beispielsweise Wahlen stellen sich zunehmend Fragen wie: Welchen Einfluss haben Bots und andere Formen automatisierter Kommunikation auf Meinungsbildung oder Wahlentscheidung? Wer kontrolliert den Diskurs in den sozialen Medien? Wo findet die Diskussion überhaupt aktuell noch statt? Nutzerinnen und Nutzer wandern zunehmend zu anderen Angeboten ab, in denen gar nicht mehr öffentlich kommuniziert wird. Führt die Verlagerung der Kommunikation in die geschlossenen Kanäle der Messenger-Dienste zum Tod der digitalen politischen Öffentlichkeit? Mehr dazu in diesem Beitrag „Digitale Desinformation“.

Was ist neu an Fake News? Falsche Informationen werden mit voller Absicht mit dem Anspruch auf Wahrheit verbreitet, um Sachverhalte zu erfinden oder zu verfälschen. Die Richtigstellung von Falschmeldungen ist nicht ausreichend genug, im Kampf gegen diese Desinformation. Auch das Vertrauen in Politik und Medien wiederherzustellen ist herausfordernd.

Fake News als aktuelle Desinformation

Während die sozialen Medien im Vorfeld des Bundestagswahlkampf 2021 in Deutschland voll von Falschinformationen über die Kanzlerkanditadeten der jeweiligen Parteien sind, um diese in der Bevölkerung so glaubwürdig wie möglich zu verbreiten. Beispielweise sind dies Fotos, Aussagen von Politikern, die so nie gesagt wurden. Über niemeanden werden so viele Fake News im Bundestagswahlkapf verbreitet wie über die grüne Spitzenkanditatin Annalena Baerbock.

#Laptop #Online #Internet
Foto: Kaitlyn Baker/Unsplash

Das Phänomen aktueller Desinformation ist an sich nichts Neues – immer hat sich Propaganda falscher Tatsachenbehauptungen für ihre Zwecke bedient. Der Aufwand war früher vergleichsweise hoch und die Verbreitung begrenzt. Nun ermöglichen es digitale und vor allem die sozialen Medien wie Facebook oder X (ehemals Twitter) und Telegram, falsche Informationen zu aktuellen politischen Themen in kürzester Zeit massenhaft zu verbreiten. Diese wesentlich neue Qualität, aktuelle Informationen zu untergraben, weckt die Befürchtung, die Möglichkeit eines legitimen Meinungs- und Willensbildungsprozesses auf Basis korrekter Informationen zu verhindern. So scheint die Gesellschaft zunehmend die Fähigkeit zu verlieren, sich bei den ganzen Meinungsverschiedenheiten auf gültige Fakten zu einigen. Was haben diese Befürchtungen in allererster Linie mit „wahr“ oder „falsch“ zu tun?

Die Merkmale aktueller Desinformation

Möchte man die Auswirkungen von aktueller Desinformation auf zum Beispiel Wahlen analysieren, sollte man eine sehr genaue Vorstellung davon haben, was man eigentlich untersuchen will. Wir reden von einem Untertypus von Desinformation. Zur Aufdeckung müssen wesentliche Merkmale erkannt werden: Nie liegt man falsch, das, was man sieht und liest kritisch zu hinterfragen, Quellen zu prüfen und ob überhaupt welche angegeben sind oder auch Bilder zurückzuverfolgen. Dafür wird jedoch genügend Zeit und Wissen benötigt, um aktuelle Desinformation tatsächlich zu identifizieren. Deren Gefahr liegt natürlich vor allem darin, dass Mediennutzer sie nicht als solche erkennen, sondern als normalen Journalismus gleichsetzen.

Aktuelle Desinformation und die Desinformationsordnung

Öffentliche Debatten bezüglich Desinformation behandeln meist die problematische Verbreitung von eigentlich offensichtlichen Unwahrheiten, die einer Prüfung nicht standhalten. Um der Wahrheit wieder zu ihrem Recht zu verhelfen überprüfen Faktenchecker dubiose Nachrichten im Netz, bewerten ihren Wahrheitsgehalt und korrigieren sie. Diese Maßnahme wirkt plausibel, scheint jedoch kaum geeignet, das eigentliche Problem zu lösen.

Was (nicht) zu tun ist

#FakeNews #Wegweiser
Foto: john-i/pixabay

Das Fokussieren auf die Zensur falscher Fakten, könnte die Brisanz des Problems verkennen. Es geht im Wesentlichen darum nachzuvollziehen, warum ein gewisser Teil der Bevölkerung Politik und Medien nicht mehr vertraut „(in Deutschland sind das etwa 20-25 Prozent der Bevölkerung)“, die sich vermehrt alternativen Informationsquellen zuwenden. Diese alterativen Informationsquellen könnten wieder von z.B. öffentlich-Rechtlichen Sendern genutzt werden, um wieder vermehrt wahrgenommen zu werden.

Europawahl 2024

Bei der Europawahl spielten „Fake News“ sogenannte Falschinformationen über die jeweiligen Parteien, Politiker sowie Spitzenkandidaten eine sehr wichtige Rolle bei der Einordnung und Analyse von Meldungen, die im Internet verbreitet wurden. Die Bevölkerung sollte ein sehr genaues Bild davon bekommen welche Informationen über die Wahlberichterstattung im Vorfeld wirklich seriös mit Quellenangaben versehen sind und diese entsprechend einzuordnen.

Verfasst von DR

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