Bouldern: Kletterspaß für die Kleinen

Boulder, Klettern
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Die bewegungsarme Lebensweise unserer modernen Gesellschaft führt dazu, dass sich Kinder immer weniger bewegen. Die Folgen können Rückenbeschwerden, Übergewicht und Herz-Kreislauferkrankungen sein. Reichlich Gründe, warum sich Kinder mehr bewegen sollten – zum Beispiel beim Sportklettern an der Wand.

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Ganz gleich, ob in der Halle oder im Freien – Bouldern ist ein Trendsport, der mehr und mehr auch bei den Kindern gut ankommt. Dabei gilt das Bouldern als ultimatives Ganzkörpertraining, das Körperbeherrschung mit Ästhetik und Kopfarbeit vereint. Da passt es, dass das Erklimmen an der künstlichen oder echten Felswand einen enorm positiven Einfluss auf die Entwicklung der Kleinen haben kann. Denn: „Klettern fördert die physische und geistige Entwicklung von Kindern“, bestätigen die Experten des Kletter-Kursanbieters Grifffest in einem Blog-Eintrag. So wird beim Bouldern die kindliche Wahrnehmung, Motorik und Koordination ausgiebig beansprucht. Allerdings hapert es hin und wieder noch bei der Eigeneinschätzung der Dreikäsehochs – gerade am Anfang. Spielbegeisterte und sich austobende Kinder besitzen noch eine unzulässige Aufmerksamkeit für Gefahrenquellen und eine eingeschränkte Aufnahme für Gefahrensituationen. Demzufolge sollte man Kinder grundsätzlich nicht ohne Aufsicht hoch hinaus klettern lassen. Eine permanente Beaufsichtigung durch Erwachsene während des Kinderkletterns muss stets gegeben sein.

Was machen Kinder an einer Boulderwand?

Oftmals klettern Kinder sogar ohne Seil- oder Gurtsicherung die Boulderwand hoch, ab einer Höhe springen sie von der Wand ab, praktisch das Klettern in Absprunghöhe. Die Absprunghöhe ist im Niedersprungbereich. Der Absprung ist erwünscht. Für das Abspringen gilt grundsätzlich, mit geschlossenen Füßen landen und anschließend abrollen. Sicherheit ist laut Bergzeit wichtig. Beim Abspringen, Abstürzen sollten die Eltern die Kinder nicht auffangen, sondern den Sturz nur lenken. Die Eltern dürfen nicht im direkten Sturzbereich stehen und müssen stets immer achtsam sein.

Warum Kinderklettern gut ist

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Foto: Tima Miroshnichenko, Pexels

Bouldern stammt aus der Kletter-Sprache und steht für das sogenannte „horizontale Klettern“, dabei bewegt sich der*die Kletter*in horizontal oder in kurzen Kletterstellen nach oben, genauer das Klettern in Absprunghöhe ohne irgendeine Seilsicherung an einer Boulderwand, einfacher also seilfreies Klettern in bestimmter Absprunghöhe. Der Begriff „bouldern“ ist abgeleitet aus dem Englischen: engl. boulder = Felsblock. Bouldern ist nicht gefährlich, weil man maximal bis zur Absprunghöhe klettert und die Absturzhöhe der Boulderwand nicht höher ist als 3,00 m. Beim Bouldern wird der gesamte Körper gefordert, das fördert die Körperbeherrschung von Kindern.

Der Klettersport beruht auf dem gemeinsamen Handeln, lebendiger kooperativer Kommunikation und konstruktiver Kreativität. Dies fördert Gemeinschaftssinn, Persönlichkeit und Individualität von Kindern und Erwachsenen. Für das kindliche Wohlbefinden braucht es Bewegung, Gesundheit und die Sammlung von sozialen Erfahrungen. Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen und das selbst bestimmte Handeln. Gleichzeitig sensibilisiert man ihr Sicherheitsbewusstsein, was beim Risikomanagement zum Tragen kommen kann, zusätzlich steigert es die Leistungsfähigkeit und Ausdauer sowohl körperlich als auch mental. Laut der Sueddeutschen Zeitung kann Kinderklettern auch in der Angsttherapie zur Anwendung kommen. Bei Kletterangst kann man mit Kindern den Umgang mit Ängsten schulen. Das Klettern ist ein Grundbedürfnis kindlicher Entwicklung, dadurch erlangen Kinder an Körperkraft, verbessern ihre Geschicklichkeit und lernen ihren Körper besser kennen. Die Bewegungskompetenz fördert das Selbstbewusstsein, die Stressbewältigung und die richtige Bewältigung, um mit psychosozialen Belastungen umzugehen. Klettern fördert die Aufmerksamkeit und Konzentration von Kindern. Die Gleichgewichtsfähigkeit fördert die koordinativen Leistungsvoraussetzungen.

Für alle Kinder spannend

Klettern, Bouldern
Foto: Tima Miroshnichenko, Pexels

Beim Kinderklettern hat die Spaßgarantie immer Priorität, weil das Klettern ohne Spaßgarantie nicht kindergerecht ist. Die natürlichen Spiel-und Bewegungsbedürfnisse der Kinder müssen immer berücksichtigt werden. Das Klettern kann Aggressivität und Gewalt abbauen und verschiedene Menschen zueinander führen, wobei gegenseitiger Respekt und Achtung gefördert wird. Ursprünglich war das Bouldern ein Vorbereitungstraining für die großen Klettertouren. Heute ist es schon ein verbreiteter Sport. Das Bouldern ist leicht erlernbar und erfordert eine gewisse Disziplin, weil beim Klettern der gesamte Kinderkörper gefordert wird. Hände, Füße und Augen müssen genau aufeinander abgestimmt arbeiten, weil das Bouldern die freieste aller Kletterarten ist.

Wie bouldert man richtig und sicher?

Es gibt keine wirklichen Regeln beim Bouldern, aber die folgenden Verhaltensregeln haben sich bewährt: Es werden Muskeln, Bänder und Sehnen hohen Belastungen ausgesetzt. Um Rissen und Verletzungen vorzubeugen, sollte man sich stets aufwärmen. Der Sturzraum muss immer freigehalten werden. Man darf nicht im Sturzraum anderer klettern. Bouldernde können jederzeit stürzen oder abstürzen, deshalb sollten Sie sich nicht unter Bouldernden aufhalten. Um Verletzungen durch Kollisionen zu vermeiden darf nicht zu eng nebeneinander oder übereinander gebouldert werden, der*die Vorauskletternde hat „Vorfahrt“ gegenüber dem*der Hinterherkletternden. Überholt werden darf nur in Absprache mit dem*der Vorauskletternden, damit der*die Bouldernde nicht auf andere Kinder fallen kann – unbedingt gegenseitig Spotten. Das Spotten ist eine Sicherheitsstellung. Die Kletterhöhe muss so bestimmt werden, dass Kinder sicher auf geschlossenen Füßen landen und abrollen können. Beim Bouldern sollten keine Kopfhörer getragen, sowie keine Handys benutzt werden. Handys lenken ab und können herunterfallen. Auch die Anwesenheit von Tieren ist nicht erlaubt. Das Bouldern ist jedoch nicht sehr gefährlich.

Die Boulderwand Outdoor
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Foto: Tima Miroshnichenko, Pexels

Eine Boulderwand ist eine Kletterwand, die für den Außenbereich oder Innenbereich montiert wurde. In diesem Artikel werden nur Outdoor Boulderwände, welche sich auf öffentlichen-städtischen Spielplätzen befinden, behandelt. Boulderwände werden im zugänglichen Raumbereich aufgebaut und unterliegen technischen Richtlinien und Anforderungen der DIN EN 1176-1, das sind sogenannte Spielplatznormen. Darin ist festgelegt, das die Boulder-Wandoberfläche mit der erforderlichen Komplettversieglung ausstaffiert wird, wie zum Beispiel die ausschließliche Verwendung von Einschlagmüttern und Befestigungsschrauben aus Edelstahl und das Entfallen von Lochraster. Die Outdoor Boulderwand auf Spielplätzen darf nur mit Kinderklettergriffen ausstaffiert werden, diese sind auf die ergonomischen Anforderungen von Kinderhänden ,maßgeschneidert‘. Kinder springen von der Boulderwand herunter, deshalb darf die maximale Höhe der Boulderwand nicht mehr als drei Meter sein. So soll das Verletzungsrisiko beim Abstürzen auf Null minimiert werden, sodass Sehnenapparat und das Knochengerüst der Kinder erheblich geschont werden. Gemäß DIN EN 1177 wird der Spielplatzboden mit stoßdämpfenden Bodenmaterialien, wie Holzschnitzel, Rindenmulch oder auch gewaschenem Sand belegt. Für Boulderwände gibt es keine spezielle Richtlinien, sie wird gemäß DIN EN 1176-1 „Spielplatzgeräte“ und DIN EN 1177 „Stoßdämpfende Spielplatzböden“ wie ein Spielplatzgerät beurteilt. Die Boulderwand ist keine regelfreie senkrechte Spielfläche für allerlei einfallsreiche Spielideen, kann aber für eine regelgebundene spielerische Art genutzt werden. (hdu/2023)

Ausgewählte Frankfurter Spielplätze mit Boulderanlagen:

Der Spielplatz Vorm Wald
Adresse:
Vorm Wald 22-12
65934 Frankfurt am Main Nied
Öffnungszeiten:
Rund um die Uhr geöffnet

Der Spielplatz am Nußberg/Kettelerallee
Adresse:
Kettelerallee
60385 Frankfurt am Main Bornheim
Öffnungszeiten:
Rund um die Uhr geöffnet

Der Abenteuerspielplatz Günthersburg im Nordend
Adresse:
Wetteraustraße 41
60389 Frankfurt
Tel: 069 469 204 0
Öffnungszeiten:
November bis Februar:
Montag bis Freitag: 11:00–17:00 Uhr
März bis Oktober:
Montag bis Freitag: 11:00–18:00 Uhr
Mai bis Oktober:
Samstag: 13:00–18:00 Uhr
in den Sommerferien:
Montag bis Freitag: 11:00–19:00 Uhr, Samstag: 13:00–18:00 Uhr

Quellen: Außenspielflächen und Spielplatzgeräte als PDF, PDF als Downloadlink, Sueddeutsche Zeitung, Bergzeit, Kuebler-Sport, Aerzte-exklusiv, Grifffest

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