Am 01. & 02. Juni, fand im Rahmen eines Modelprojekts der GFFB eine Stadtteilführung in Sachsenhausen-Nord statt. Ziel war es, den angehenden Verkäufer*innen die Umgebung ihres Arbeitsplatzes vertraut zu machen.
Kreuz & Quer ist ein Secondhand-Laden in Sachsenhausen-Nord. Er befindet sich in der Elisabethenstraße am angrenzenden Brückenviertel. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Frankfurt und der GFFB, ermöglicht der Laden eine Ausbildung für Migranten*innen zur Verkäuferin. Der Laden wurde vor einem Jahr eröffnet und ist ein Modelprojekt. Um den Teilnehmern des Projekts anhand einer Stadtteilführung einen Überblick über Geschäfte, Banken, Secondhand-Läden, Apotheken und sozialen Einrichtungen in Sachsenhausen-Nord zu ermöglichen, war eine längere Vorbereitungszeit erforderlich. So wurden die Wegstrecken der Stadtteilführung von uns, Matthias Seyl, Roland Faul und Edwin Petrat, erkundet und dokumentiert. Dabei ging es auch um preiswerte Einkaufsmöglichkeiten in der näheren Umgebung.
Nachdem alle Vorbereitungen zur Stadtteilführung abgeschlossen waren, trafen wir uns um 9:30 Uhr im Schulungsraum des Ladens in der Elisabethenstraße 15-17. Dort wurden wir von der Leiterin des Secondhand-Ladens, Frau S. und deren Mitarbeiterin Frau T. sowie von sieben Auszubildenden begrüßt. Nach einer kurzen Einweisung von Frau S. über die Tätigkeiten des Projekts, führte Herr Faul den Teilnehmern eine PowerPoint-Präsentation über Sachsenhausen vor. Danach ging es mit den Teilnehmern und im Beisein von Frau T. über die Elisabethenstraße in das angrenzende Brückenviertel. Das Brückenviertel hat seit Beginn des neuen Jahrtausends einen starken Zuwachs an Einzelhandelsläden erfahren. Neben den schon traditionellen Geschäften wie einer Bäckerei und einer Metzgerei, gibt es eine Vielzahl an kleinen Boutiquen, sowie Gastronomiebetriebe und Läden die ausgesuchte Spezialtäten führen. Weiter ging es entlang der Wallstraße zum Affentorplatz.
Hier, am Affentorplatz 1, ist eine Einrichtung der Caritas ansässig. Neben einer mittäglichen Armenspeisung befindet sich hier der Caritas-Lisbethtreff, ein Tagestreff und Begegnungsort für wohnungslose Frauen. Danach ging es bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Dreieichstraße. Die hier anzutreffenden Lebensmittel-läden, ein türkischer-, sowie ein arabische Waren führender Lebensmittelmarkt, stießen bei den Teilnehmern auf große Zustimmung. So informierte sich eine Teilnehmerin bei den Ladeninhabern über die Öffnungszeiten und das Warenangebot. Nach einer kurzen Pause ging es auf der anderen Straßenseite an zwei Fahrradwerkstätten vorbei in Richtung Textorstraße. Entlang der um 1899 erbauten Textorstraße ging es an drei alteingesessenen Apfelweinlokalen hinüber zu der traditionellen Metzgerei Thoma. Dort werden preisgünstige Mittagsgerichte angeboten. Das nur wenige Meter entfernte Textorbad bietet Frankfurt-Pass-Inhabern die Möglichkeit eines preiswerten Schwimmvergnügens.
Angekommen in der Schweizer Straße, der Haupteinkaufsmeile Sachsenhausens, zog es die Teilnehmer zu dem nahgelegenen Oxfam-Shop, einem weiteren Secondhand Laden. Oxfam ist eine Organisation, deren Spenden und Einnahmen Hilfsorganisationen für Entwicklungsländer zur Verfügung gestellt werden. Interessiert gingen die Teilnehmer in den Laden um sich zu informieren und sich ein Bild davon zu machen, wie dieser Secondhand-Shop geführt wird. Es ging es darum, sich Anregungen für den eigenen Arbeitsplatz in der Elisabethenstraße zu holen.
Über den Schweizer Platz, ging es weiter zu einem Café in der Schweizer Straße, um eine verdiente Pause einzulegen. Nach der Mittagspause traten wir langsam den Rückweg an. Entlang der Gartenstraße zur Schifferstraße und über die Brückenstraße passierten wir einen portugiesischen Lebensmittelladen mit einheimischen Tonwaren. Ein paar Meter weiter kamen wir noch an der Bäckerei Hanss vorbei. Diese Bäckerei, die seit über 80 Jahren traditionelle Handwerkskunst betreibt, ist von dem Magazin „Der Feinschmecker“ als eine der besten Bäckereien Deutschlands mehrmals ausgezeichnet worden.
Wieder im Schulungsraum der GFFB in der Elisabethenstraße angekommen, endete unsere Stadtteilführung mit einer Feedbackrunde der Teilnehmer. Nachdem Frau T. ein Gruppenfoto von den Teilnehmern und uns geschossen hatte, war man sich einig, dass es für alle eine erlebnis- und hilfreiche Stadtteilführung gewesen ist.
Am Folgetag, einem Freitag, sind wir die gleiche Wegstrecke mit neuen Teilnehmern gelaufen. Im Unterschied zu dem vorherigen Tag besuchten wir diesmal noch den Markt am Südbahnhof, der nur dienstags und freitags stattfindet. Auch hier waren die Teilnehmer aufgrund der vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und dem Ablauf der Führung beeindruckt.
Text: Pet & sey
Bilder: Pet