Grünes Frankfurt: Rödelheim

Grünes Frankfurt: Rödelheim

Direkt an der Nidda nahe dem alten Ortskern von Rödelheim verlaufen großflächig zwei Grünanlagen. Brentanopark und Solmspark sind nicht nur schön anzusehen, sondern erzählen auch Frankfurter Stadtgeschichte.

Übersicht:

Brentanopark

Brentanopark/ Foto: Karola Neder

Die Grünanlage am Ufer der Nidda wurde ursprünglich 1770 angelegt. Die Geschichte des Parks ist eng verknüpft mit dem Frankfurter Geschäftsmann Georg Brentano. Er erwarb das Gelände mit Landhaus und Garten im Jahr 1808, erweiterte die Gartenanlage und gestaltete die Fläche zu einen romantischen Landschaftspark. Badehaus und Küchenhaus sind bis heute erhalten geblieben, das Landhaus selbst existiert jedoch nicht mehr.

Ebenfalls ein Überbleibsel aus der damaligen Zeit ist das Petrihäuschen auf der anderen Seite der Nidda. Es wurde nach dem Bäckermeister Petri benannt, welcher das Haus an Brentano verkaufte. 1720 als Fachwerkhaus errichtet, hat Georg Brentano das Gebäude in ein klassizistisches Schweizerhaus umgebaut. Im Obergeschoss des Hauses ist heute ein Brentanomuseum eingerichtet, das Erdgeschoss wird für Veranstaltungen genutzt. Neben dem Haus steht ein Gingko-Baum, der mit seinen über 250 Jahren ebenfalls ein Zeitzeuge der Parkgeschichte ist. Er soll Goethe zu dem Gedicht „Gingko Biloba“ inspiriert haben und wird deshalb auch „Goethe-Ginkgo“ genannt.

Der schöne alte Baumbestand erinnert gleich an mehreren Stellen an die Entwicklungszeit der Gartenanlage, beispielsweise gibt es eine Stieleiche mit einem Umfang von gigantischen 6,84 Meter. 1926 erwarb die Stadt Frankfurt den Park und gestaltete ihn als Bürgerpark. Es folgten weitere Veränderungen: aus einem Altarm der Nidda entstand im nördlichen Teil des Parks das Brentanobad und ein Pavillon mit Rosengarten wurde 1931 im Bauhausstil erbaut.

Weitere Sehenswürdigkeiten im Park sind das Kriegsopferdenkmal und das Denkmal für die 1938 zerstörte Rödelheimer Synagoge. Ausgedehnte Spazierwege, Liegewiesen und weite Grünflächen mit Ausblicken auf die Nidda machen den Brentanopark heutzutage zum perfekten Erholungsort. Der Radweg des Frankfurter GrünGürtels verbindet den Brentanopark mit dem benachbarten Solmspark. Seit 1986 steht der Park unter Denkmalschutz.

Brentanopark
Rödelheimer Parkweg
60489 Frankfurt am Main
Google Maps

Solmspark

Der Solmspark ist neben dem Brentanopark einer der beiden großen Parks im Frankfurter Stadtteil Rödelheim. Er schließt sich fast nahtlos an den Brentanopark an. Überquert man die Rödelheimer Landstraße, steht man bereits in der benachbarten Parkanlage.

Miniaturmodell Burg Rödelheim im Solmspark/ Foto: Karola Neder
Miniaturmodell Burg Rödelheim

Der Solmspark wird umflossen von der Nidda und deren Seitenarm Mühlgraben. Am südlichen Ende der Grünanlage führt der „Blaue Steg“ über die Nidda. Die schmale stählerne Brücke erhielt diesen Namen aufgrund der Farbe ihres Geländers. Der Park erstreckt sich auf dem Gelände der Burg Rödelheim, ehemals ein mittelalterliches Wasserschloss, welche im Besitz der Grafen von Solms war. Die Anlage ist 1944 bei den Luftangriffen zerstört worden und heute fast vollständig verschwunden. Ein Miniaturmodell aus Bronze in der Mitte des Parks zeigt eine Nachbildung der Burg und lässt deren Ausmaße erahnen. Der örtliche Geschichtsverein veranlasste außerdem einen Nachbau der Schlossmauern, welche heute im Park sichtbar sind. Auch der alte Baumbestand erinnert an die weit zurückreichende Geschichte der Gartenanlage.

Heute finden Naturfreund*innen, Spaziergänger*innen und Familien mit Kindern im Solmspark viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Erholung. Auf Parkbänken lässt sich der Blick ins Grüne genießen, ausgedehnte Wiesenflächen laden zum Entspannen ein und die Uferwege können zum Spazieren und Radfahren genutzt werden. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und Spielwiesen. Der Park ist Teil des Frankfurter GrünGürtels und steht seit 1986 unter Denkmalschutz.

Solmspark
Auf der Insel
60489 Frankfurt am Main
Google Maps

Quellen: Website der Stadt Frankfurt, Wikipedia, Eigenerhebung
Text und Fotos: Karola Neder

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