Zero Waste City – also eine abfallfreie Stadt. Klingt erstmal nach einem ehrgeizigem Ziel … Abfallvermeidung, Nachhaltigkeit und die Schonung von Ressourcen spielen eine wichtige Rolle, um dem weltweiten Müllproblem entgegenzuwirken. Inzwischen gibt es viele Ideen und Projekte, die sich des Themas annehmen. Auch in Frankfurt am Main sind einige solcher Konzepte umgesetzt worden.
Wörtlich genommen bedeutet Zero Waste „Null Abfall“ – das heißt es geht zunächst einmal um die Vermeidung von Müll. Doch hinter dem Begriff verbirgt sich noch vieles mehr. Zero Waste bedeutet auch Nachhaltigkeit und Schonung von Ressourcen. Mehrweg statt Einweg, Recycling, Upcycling, Second-Hand-Konzepte sind nur einige konkrete Maßnahmen, um dem Müllproblem entgegenzuwirken. Auch das Wegwerfen und die Verschwendung von Lebensmitteln ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Thema. In jedem Fall ist ein Umdenken und eine Änderung im Konsum- und Wegwerfverhalten erforderlich.
Definition: Wofür steht Zero Waste?
Zero Waste repräsentiert die Vermeidung von Müll. Wortwörtlich übersetzt lautet die Definition: Null Müll. Das Ziel besteht darin, keinen Müll auf die Müllhalden zu senden. Als Basis dienen die 5 Rs:
Quelle: umweltmission.de
- Refuse: Auf alles, das nicht gebraucht wird, soll verzichtet werden
- Reduce: Konsum reduzieren
- Reuse: Wiederverwertung liegt im Fokus
- Recycle: Lediglich, das was nötig ist, recyceln
- Rot: Müll, der unverwertbar ist, kompostieren
Links zum Thema:
zerowastegermany.de/
zerowastecities.eu/
Was ist Zero Waste? Definition und Leitfaden
Umweltbundesamt – Daten zu Verpackungsabfällen
Littering
Der Begriff „Littering“ bezeichnet das achtlose Wegwerfen von Müll im öffentlichen Raum. Einweggetränkebecher, Einwegverpackungen, Kaugummis und Zigaretten sind die am häufigsten gelitterten Gegenstände – so hat das Umweltbundesamt ermittelt. In den vergangenen Jahren haben viele Städte und Kommunen in Deutschland Lösungsansätze gegen das Littering entwickelt. Mehr Abfallbehältnisse, häufigere Leerungsintervalle sowie verstärkte Information und Aufklärung sind beispielsweise solche Maßnahmen. Auch die Anpassung von Bußgeldern für das nicht ordnungsgemäße Entsorgen von Abfällen soll Abhilfe schaffen.
Mehrere deutsche Städte setzen auf sogenannte „WasteWatcher“, die für saubere Straßen sorgen sollen. Bei der Stadtreinigung Hamburg beispielsweise gehen die WasteWatcher auf die Bürger*innen im öffentlichen Raum zu, geben Informationen zu Fragen der Abfallvermeidung und weisen die Menschen auf ihr Fehlverhalten hin. Bei Verstößen können aber auch Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden. In Frankfurt am Main sind die Sauberkeitsbotschafter*innen der Initiave #cleanffm in der Stadt unterwegs, um über die Müllproblematik aufzuklären und die Stadt sauber zu halten. Auch die Frankfurter Entsorgungsbetriebe (FES) haben einige Projekte angestoßen, die eine Abfallreduktion, Wiederverwertung und Abfallvermeidung anstreben und zu mehr Nachhaltigkeit führen sollen.
Zero Waste Strategien
Das Zero Waste Konzept beruht auf Verzicht und Reduktion von Konsum, Wiederverwertung und Recycling. Mittlerweile gibt es einige Strategien, die zur Vermeidung und Verminderung von Abfall beitragen.
Plastikfreies Einkaufen
Das Konzept Zero Waste setzt bereits bei unserem Einkaufsverhalten und unserem Lebensstil an. Unter Berücksichtigung bestimmter Hygieneregeln ist ein verpackungs- und plastikfreies Einkaufen eine effektive Möglichkeit, unnötigen Müll zu vermeiden. Das lässt sich beispielsweise auf Wochenmärkten relativ problemlos umsetzen, wo Obst, Gemüse und Eier lose verkauft werden und von der Verkaufstheke direkt in der eigenen Einkaufstasche verstaut werden können. In einigen Supermärkten und Discountern kann sich die Kundschaft ausgewählte Produkte in selbst mitgebrachte Behältnisse füllen lassen. Mitunter wird dieser Service auch von Metzgereien oder Feinkostläden angeboten.
Sogenannte Unverpacktläden haben sich das verpackungsfreie Einkaufen zum Konzept gemacht und verkaufen ihre Produkte lose zum Abfüllen. Einwegverpackungen und Verpackungsmüll fallen weg.
Links zum Thema:
Unverpackt e.V. – Verband der Unverpackt-Läden in Deutschland und der deutschsprachigen EU
Liste und Karte der Unverpackt-Läden in Deutrschland und der deutschsprachigen EU
BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) – Hier bleibt Ihr Einkauf plastikfrei!
Verbraucherzentrale – Leben ohne Plastik – Antworten auf häufige Fragen
Verbraucherzentrale – Einkaufen ohne Verpackungsmüll – fünf Tipps gegen überflüssiges Plastik
Verbraucherzentrale – Nachhaltigkeit
Regionales Obst und Gemüse
Saisonales Obst und Gemüse aus der Region bedeutet neben weniger Verpackungsaufwand auch kurze Lieferwege und eine gute Ökobilanz – im Gegensatz zu Lebensmitteln, die rund um den halben Globus gereist sind. Kurze Transportwege von regionalen Lebensmitteln sparen Energie und Treibhausgase ein und schonen das Klima. Zudem werden die heimischen Bauern unterstützt.
Auf Wochenmärkten, Bioläden und in den heimischen Supermärkten wird oftmals regionales Obst und Gemüse angeboten. Wer als Verbraucher*in auf den Kauf von Saisonware setzt, leistet nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz, sondern erhält auch mehr Frische und Geschmack. Oftmals enthält das heimische Gemüse auch weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln als importierte Ware – so die Verbraucherzentrale. Ein Saisonkalender für Obst und Gemüse hilft bei der richtigen Auswahl.
Eine weitere Option für den Obst- und Gemüseeinkauf ist die Nutzung eines Gemüseabos. Bei den Produkten handelt es sich oftmals um biologisch angebautes Gemüse und Obst. Die Biokisten oder Gemüsekisten stammen in der Regel von Höfen aus der Region und werden direkt nach Hause geliefert. Bei diesem Verfahren fällt auch die Plastikverpackung weitestgehend weg.
Ein Konzept gegen die Verschwendung von Lebensmitteln sind die sogenannten Retterboxen. In den Boxen sind Produkte, die sich im Supermarkt nicht verkaufen lassen – beispielsweise krummgewachsenes Gemüse, das nicht der Norm entspricht. Die Retterboxen können im Onlineshop bestellt werden und werden deutschlandweit bequem bis an die Haustür geliefert. Um diesen Service zu nutzen, ist ebenfalls ein Abonnement erforderlich.
Ernährungssouveränität und solidarisches Miteinander zwischen Erzeuger und Verbraucher sind Grundsätze der „Solidarischen Landwirtschaft“ (SoLaWi). Bei diesem Konzept steht die gemeinschaftliche Selbstversorgung mit regionalem Obst und Gemüse im Vordergrund. Durch den weitgehenden Verzicht auf Einwegverpackungen wird auch hier Verpackungsmüll vermieden.
Link zum Thema:
Verbraucherzentrale – Gemüse und Obst – rund um den Einkauf
Kosmetik und Nachhaltigkeit
Immer mehr Kosmetikprodukte werden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit hergestellt. Plastikfreie Zahnbürsten, Zahnputztabs und festes Shampoo ergänzen mittlerweile das Sortiment vieler Drogeriemärkte. Toilettenpapier und Taschentücher aus Recyclingpapier haben schon länger Einzug in die Regale der Supermärkte gehalten und gehören inzwischen zu einem fest integrierten Bestandteil unseres Alltags. Hilfreich bei der Auswahl umweltfreundlicher Produkte ist das Umweltzeichen Blauer Engel.
Plastik ist nicht nur in Bezug auf die Verpackung von Kosmetikartikeln problematisch, auch bei den Inhaltsstoffen sollte auf die synthetischen Stoffe verzichtet werden. Denn die in der Kosmetikindustrie eingesetzten Kunststoffe gelangen über das Abwasser in die Kläranlagen und landen zum Teil als Mikroplastik in Meeren und Flüssen. Zertifizierte Naturkosmetik mit dem entsprechenden Bio-Siegel enthält keine Kunststoffe aus Mineralöl.
Links zum Thema:
IKW (Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.) – Kosmetik und Nachhaltigkeit
BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) – Kosmetik ohne Plastikmüll
AOK Gesundheitsmagazin – Mikroplastik in Kosmetikprodukten
Verbraucherzentrale – Mikroplastik und Kunststoffe in Kosmetik und im Meer
AOK Gesundheitsmagazin – Wie funktioniert nachhaltige Zahnpflege?
Mehrweg statt Einweg
Mehrweg schützt das Klima, schont Ressourcen und vermeidet Abfall. Einwegverpackungen produzieren riesige Müllberge. Wertvolle Ressourcen werden auf diese Weise verschwendet. Der Umstieg auf Mehrwegverpackungen soll helfen, die über 18 Millionen Tonnen jährlichen Verpackungsmüll (Stand 2020) in Deutschland zu reduzieren. Je mehr Stoffe wiederverwendet werden, desto weniger Rohstoffe müssen der Natur entnommen werden.
Getränkedosen aus Aluminium, Einwegflaschen und Coffee-to-go-Becher aus Plastik sind kurzlebige Wegwerfprodukte. Sie belasten das Klima, verbrauchen Ressourcen und erzeugen Unmengen an Abfall. Trotz der Option zum Recycling sind die Einwegverpackungen keine gute Alternative zu Mehrweg, da bei jedem Recyclingvorgang jede Menge Energie und Material verloren gehen. Hinzu kommt, dass lediglich 30 Prozent des Plastiks in Deutschland recycelt wird, der Rest landet in der Müllverbrennung.
Der Umstieg auf Mehrwegflaschen ist eine Möglichkeit, Müll zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten. Die regionale Vermarktung, geringe Transportstrecken und die mehrmalige Wiederbefüllung von Mehrwegflaschen reduziert den Ausstoß des schädlichen Klimagases CO2. Mehrwegflaschen sind mit dem Mehrweg-Siegel gekennzeichnet.
Mittlerweile gibt es ein EU-Verbot zu Einwegplastik. Die deutsche Verordnung ist 2021 in Kraft getreten. Bei Produkten wie Einweggeschirr, To-Go-Verpackungen oder Strohhalmen soll seither mehr auf die Wiederverwendbarkeit geachtet werden. In der Gastronomie und in Imbissbuden ist dies mitunter problematisch. Ebenfalls kritisch: Restbestände der Einwegprodukte dürfen im Handel und in der Gastronomie noch ausgegeben werden. Zudem wird das Verbot kaum kontrolliert. Hier gibt es also noch erheblichen Nachbesserungsbedarf.
Pfandsysteme für Coffee-To-Go-Becher als nachhaltige Alternative zu Einwegbechern haben sich in einigen deutschen Städten bereits durchgesetzt.
Links zum Thema:
Deutsche Umwelthilfe
NABU – Mehrweg ist die bessere Alternative
NABU – EU-Einwegplastikverbot
Recycling
Recycling fördert das nachhaltige Wirtschaften und trägt zu einer sinnvollen Abfallverwertung bei. Die Abfälle liefern neue Rohstoffe und Ressourcen werden geschont. Durch die Aufbereitung und Wiederverwertung von Abfallstoffen können neue Produkte entstehen.
Die Liste der recycelbaren Materialien ist lang. Die am häufigsten gesammelten Produkte sind:
- Papier
- Glas
- Plastikmüll
- Aluminiumverpackungen
- Biomüll
- Elektroschrott
- Batterien
- Smartphones und Co.
- Textilien
- Korken
In Privathaushalten können durch Mülltrennung in Gelber Tonne, Biomülltonne, Altpapier- und Altglascontainer, Abfälle der Wiederverwertung zugeführt werden. Die Verbraucherzentrale berät wie Verpackungen richtig getrennt werden und was unbedingt als Sondermüll entsorgt werden muss.
Größere Abfälle können an den Recyclinghöfen der kommunalen Entsorger kostenlos abgegeben werden. Wertstoffhöfe ermöglichen, Wertstoffe, wie Elektroaltgeräte, Sperrmüll, Grünabfälle, Altpapier, Schadstoffe an zentral eingerichteten Plätzen abzugeben.
Rücknahme von Elektroaltgeräten
Seit dem 1. Juli 2022 sind Händler, die Elektrogeräte vertreiben und deren Verkaufsfläche größer als 800 Quadratmeter ist zur kostenlosen Rücknahme von Elektroaltgeräten verpflichtet. Die Rücknahmepflicht gilt auch für den Online-Handel. Dies gilt für Kleingeräte mit einer Kantenlänge bis maximal 25 cm Kantenlänge. Bei einer Gerätegröße von mehr als 25 cm ist die kostenlose Rücknahme nur bei Neukauf eines gleichen Gerätes vorgeschrieben.
Altkleidersammlung
Die Altkleider aus Sammelcontainern oder Haustürsammlungen von gemeinnützigen Sammelorganisationen gehen in der Regel unsortiert an gewerbliche Textilverwerter. Je nach Qualität und Verwendbarkeit werden die Altkleider für Kleiderkammern, Sozialkaufhäuser und auch Hilfsgüterinitiativen verwendet. Mit dem Erlös der Sammlung werden soziale Projekte unterstützt. Die Verbraucherzentrale gibt Hinweise zu unseriösen Kleidersammlungen und warnt vor dem Betrug mit Altkleidern.
Die Organisation FairWertung ist der Zusammenschluss gemeinnütziger Altkleidersammler in Deutschland und setzt sich für Transparenz und Fairness bei Kleidersammlungen ein. Der verantwortliche Umgang mit den gespendeten Textilien steht im Vordergrund. Die FairWertung Partner sammeln für unterschiedliche soziale Zwecke Altkleider. Mit den Kleiderläden und Kleiderkammern des Deutschen Roten Kreuz (DRK) werden Menschen in Not unterstützt.
Links zum Thema:
Was ist Recycling? Definition, Beispiele und Erklärung
Team Frankfurt Klimaschutz – Was ist Recycling?
Neue Mode aus alten Kleidern? Besser ist länger tragen!
Fairwertung – Altkleidersammlungen in Deutschland
Betrug mit Altkleidern – so erkennen sie unseriöse Kleidersammlungen
Nach Gebrauch zurück: Rückgabepflicht für Batterien und Akkus
Leitungswasser ist Trinkwasser
Das Projekt Refill Deutschland ist aus der Zero Waste Bewegung entstanden. Deutschlandweit gibt es sogenannte Refill-Stationen für Trinkwasser. Unter dem Motto „Wasserflasche auffüllen – Leitungswasser trinken – Plastikmüll vermeiden“ werden in teilnehmenden Geschäften selbst mitgebrachte Trinkgefäße kostenlos mit Leitungswasser aufgefüllt.
Zero Waste in Frankfurt am Main
Unverpackt einkaufen
In Frankfurt am Main gibt es einige Möglichkeiten, unverpackt und plastikfrei einzukaufen. Angefangen bei den Gemüsetheken vieler Supermärkte, wo mittlerweile auf Plastiktüten weitgehend verzichtet wird und stattdessen Mehrwegnetze zum Transportieren von Obst und Gemüse eingesetzt werden – bis hin zu speziellen Unverpackt-Läden.
Nachhaltige Unternehmen wie Alnatura zeigen nicht nur Engagement gegen unnötige Verpackungen, sondern haben diverse Konzepte entwickelt zu den Themen Recycling, Mehrweg und Abfallreduktion sowie zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Eine Übersicht mit Beispielen für unverpacktes Einkaufen in Frankfurt am Main:
Unverpackt Laden Frankfurt ULF
Darmstädter Landstraße 44
60594 Frankfurt-Sachsenhausen
Unverpackt-Laden „Die Auffüllerei“
Höhenstraße 40
60385 Frankfurt-Bornheim
Unverpackt-Laden „gramm.genau“
Adalbertstraße 11
60486 Frankfurt-Bockenheim
Tegut
Kurt-Schumacher-Straße 30-32
60313 Frankfurt-Innenstadt
basic Bio-Supermarkt
Berger Straße 40-42
60316 Frankfurt Nordend-Ost
basic Bio-Supermarkt
Eckenheimer Landstraße 127
60318 Frankfurt Nordend-West
Alnatura
Unverpackt-Station für ausgewählte Drogerieartikel
Hedderichstraße 47-49
Frankfurt am Main (am Südbahnhof)
Lush Shop
Unverpackte Kosmetik
Zeil 106
60313 Frankfurt-Innenstadt
Links zum Thema:
Zerowastefrankfurt
Zero Waste Karte für nachhaltigen und verpackungsfreien Einkauf in Frankfurt und Umgebung
EDEKA – Food Waste – So können Sie Lebensmittelverschwendung vermeiden
EDEKA – Unverpackt einkaufen: So funktioniert’s
Alnatura – Verpackungs-Mythos: Unverpackt ist das Nonplusultra
Alnatura – FAQs rund um Verpackung
Wochenmärkte
Märkte und der Verkauf von frischen Lebensmitteln unter freiem Himmel blicken auf eine lange Tradition zurück. Frische, Qualität und Vielfältigkeit sind hier vereint. In nahezu allen Stadtteilen von Frankfurt finden regelmäßig solche Wochenmärkte statt. Hier finden die Verbraucher*innen frisches Obst und Gemüse mit der Möglichkeit zum verpackungsfreien Einkauf. Auch der überwiegend regionale Bezug der Waren macht die Wochenmärkte zu den umweltfreundlichsten Vermarktungsmöglichkeiten unserer Zeit.
Insbesondere der Erzeugermarkt an der Konstablerwache ist über die Grenzen von Frankfurt hinaus bekannt und bietet regionale, zum Teil ökologisch produzierte Lebensmittel. Bauern und Produzenten aus der Region treten als Direktvermarkter auf und verkaufen an ihren Marktständen Gemüse, Obst, Brot, Wurst und vieles mehr. Im Jahr 2019 hat der „Konsti-Markt“ sein 30-jähriges Bestehen gefeiert.
>>> Übersicht aller Frankfurter Wochenmärkte
Offene Bücherschränke
Sogenannte „Offene Bücherschränke“ ermöglichen das kostenlose Austauschen, Ausleihen und Verschenken von gebrauchten Büchern. Die Bücherschränke gibt es mittlerweile in vielen Frankfurter Stadtteilen.
>>> Offene Bücherschränke in Frankfurt am Main
Second-Hand
Als Gegenkonzept zu Fast Fashion ist der Trend zu Second-Hand als positiv und nachhaltig zu bewerten. Bei Second-Hand geht es um das Weiterverwerten von Dingen, die bereits genutzt worden sind. Das Prinzip Second-Hand ist nicht nur günstig, es leistet auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Abfallreduktion. Second-Hand-Geschäfte und Flohmärkte, aber auch diverse Online-Verkaufsplattformen haben sich auf den Handel mit gebrauchten Waren spezialisiert. Mancherorts werden sogenannte Kleidertauschpartys organisiert, wo sich die Möglichkeit bietet, den eigenen Kleiderschrank auszusortieren und im Tausch neue Kleidungsstücke zu erhalten.
Das Konzept Second-Hand ist eine Alternativlösung zur Wegwerfware. Kleidung länger zu tragen, zu reparieren oder zu tauschen, schont viele Ressourcen. Aber nicht nur Kleidung, sondern auch Möbel und Elektronikartikel aus „zweiter Hand“ werden oftmals zum Verkauf angeboten. Einige der Secondhand-Warenhäuser sind zudem gemeinnützig und werden über Spenden finanziert. Der Erlös der verkauften Waren unterstützt oftmals soziale Projekte – beispielsweise bei den Shops von Oxfam, Neufundland und dem World Shop.
>>> Second Hand Läden in Frankfurt am Main (PDF 62,2 KB – Quelle: bund-frankfurt.de)
Repair-Cafés
Einen Beitrag zur Müllvermeidung leisten sogenannte Repair-Cafés. Nach dem Motto „Aus Defekt wird Fast-wie-neu!“ steht im Repaircafé ein erfahrenes Reparatur-Team von ehrenamtlichen Helfer*innen allen Ratsuchenden hilfreich zur Seite. Das Hilfsangebot bezieht sich auf kleinere Elektrogeräte, die auf diese Weise wieder funktionstüchtig gemacht werden können. Das bedeutet Geld sparen, weniger Abfall produzieren und die Lebensdauer von Konsumgütern erhöhen. Das Repaircafé ist kostenlos. Jedoch freut sich das Repair-Team über eine kleine Spende als Anerkennung.
Auch Transition Town Bewegungen in Frankfurt bieten regelmäßig Reparatur-, Schenk- und Tausch-Cafés sowie Kochaktionen mit geretteten Lebensmitteln an. Transition Town Initiativen unterstützen Aktivitäten und Arbeitsgruppen, die sich für nachhaltige, ökologische, soziale und kulturelle Interessen der Menschen einsetzen.
>>> Repair Cafés in Frankfurt am Main
Lastenräder
In einigen Frankfurter Stadtteilen lassen sich Lastenräder kostenlos ausleihen. Der kostenlose Lastenradverleih Main-Lastenrad ermöglicht urbane Mobilität ohne Auto und steht für Verkehrsberuhigung, Klimaschutz sowie den bewussten Umgang mit Ressourcen.
Main-Lastenrad ist ein ehrenamtliches Projekt und verfolgt keine kommerziellen Zwecke. Das Projekt konnte mittels Crowdfunding realisiert werden. Durch die Unterstützung gemeinnütziger Vereine sowie vom Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz der Stadt Offenbach finanzieren sich die Frankfurter Lastenradler. Auch der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura unterstützt die Initiative mit seinen Lastenrädern.
Damit die Räder repariert und gewartet werden können, ist das Projekt auf Geldspenden und ehrenamtliche Hilfe angewiesen.
>>> Main-Lastenrad
Handy-Recycling
Die Wiederaufbereitung und das Recycling von alten Handys leistet einen wertvollen Beitrag zum Ressourcenschutz und trägt zur Abfallvermeidung bei. In den Geräten stecken wertvolle Rohstoffe wie Seltene Erden oder Edelmetalle, die beim Smartphone-Recycling wiederverwertet werden können. In diversen Handy-Recycling-Programmen werden die ausgemusterten Handys gesammelt, die wertvollen Rohstoffe werden recycelt und Schadstoffe fachgerecht entsorgt.
In Frankfurt am Main gibt es Handy-Abgabestellen bei den Standorten des Kofferraumservice der FES oder im Recycling-Zentrum Frankfurt Griesheim. Auch Elektronikhändler wie Saturn oder Mediamarkt bieten die Möglichkeit zum Recyceln alter Handys. Mit der Wiederaufbereitung und dem Verkauf von gebrauchten Geräten wird eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unterstützt.
Alte Handys können auch beim Frankfurter Zoo abgegeben werden. Der Erlös der gesammelten Handys wird für den Erhalt des Artenschutzes gespendet.
>>> Alte Handys recyceln: Sammelstellen in Frankfurt
Cleanups und Umweltaktionen
Cleanup-Aktionen sollen das Bewusstsein für das weltweite Abfallproblem und den dringlichen Handlungsbedarf schärfen. Regelmäßig finden solche Aufräumaktionen statt und leisten einen wertvollen Beitrag, um unseren Planeten von Abfall zu befreien.
Auch in Frankfurt am Main gibt es regelmäßig Cleanup Aktionen: Der Frankfurt Cleanup ist ein stadtweiter Bürger-Sammeltag und wird organisiert in Zusammenarbeit von #cleanffm, der FES (Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH) und des Grünflächenamts Frankfurt am Main.
Im Rahmen der Aktion „Müllsammeln auf dem Riedberg“ befreit die Klimaschutz-Initiative Riedberg (KIR) Wege, Plätze und Grünflächen von achtlos beseitigtem Abfall.
„Sauberhaftes Hessen“ ist eine Umweltkampagne des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Gemeinsam mit Bürger*innen in Hessen setzt sich die Initiative gegen die Vermüllung von Straßen und Landschaften ein.
Auch im Rahmen des World Cleanup Days werden viele Frankfurter*innen regelmäßig aktiv. Der „World Cleanup Day“ findet alljährlich am dritten Samstag im September statt und ist der weltweit größte Aktionstag gegen Umweltverschmutzung. Für Kommunen, Städte und Gemeinden besteht die Möglichkeit, sich an der globalen Aufräumaktion zu beteiligen. Im Rahmen des World Cleanup Days übernehmen Menschen weltweit Verantwortung für eine bessere und saubere Zukunft.
Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) ist eine jährlich im November stattfindende Kampagne zu Abfallvermeidung und Wiederverwendung. Die EWAV thematisiert den nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unserer Welt durch vielfältige Aktionen. Das Frankfurter Netzwerk “Frankfurt kann abfallfrei” wird von der FES koordiniert und beteiligt sich regelmäßig an der Aktionswoche. Schwerpunkte der „Frankfurter Woche der Abfallvermeidung“ sind Abfallvermeidung und Ressourcenschutz.
>>> World Cleanup Day am 21. September 2024
Stabsstelle Sauberes Frankfurt – #cleanffm
In Frankfurt am Main hat sich die Sauberkeitsinitiative #cleanffm des Abfallproblems verstärkt angenommen. Sogenannte Sauberkeitsbotschafter*innen sind in der Stadt unterwegs, um über die Müllproblematik aufzuklären und die Stadt sauber zu halten. Mit diversen Aktionen und Projekten möchte die Initiative in Frankfurt zur Abfallvermeidung beitragen und die Menschen zu einem verantwortungsvollen Wegwerfverhalten animieren.
FES – Zero Waste Lab
Zero Waste Lab ist eine Entwicklungsplattform der Frankfurter Entsorgungsbetriebe (FES) und ist in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt Frankfurt entstanden. Hier dreht sich alles um die Themen Abfallreduktion, Wiederverwertung und Abfallvermeidung.
Projekte
- Bürger-Sammeltage: Cleanup-Aktionen mit Unterstützung der FES, die Abfallgreifzangen, Müllsäcke und Handschuhe zur Verfügung stellt
- Sauberkeitspatenschaften: Engagierte Ehrenamtliche kümmern sich regelmäßig um einen Straßenabschnitt oder Platz Ihrer Wahl
- Gum Walls: Pilotprojekt gegen Kaugummiverschmutzung von #cleanffm
- ReCigs: Meinungsfilter von #cleanffm – mit Zigarettenstummeln Meinung sagen
- Präventivprojekt Glasbruch/Verpackungsmüll: Pfandringe in der Innenstadt – herumliegende Pfandflaschen und -dosen werden dem Recycling zugeführt
- Reparaturführer: Reparaturangebote der Handwerksbetriebe und Fachgeschäfte in Frankfurt am Main finden
- Umweltlernen in Frankfurt: Außerschulischer Bildungsträger für nachhaltige Entwicklung, Umweltbildung und Naturerleben
- Frankfurter Netzwerk “Frankfurt kann abfallfrei”: Aktionen und Veranstaltungen rund um Abfallvermeidung und Ressourcenschutz
Ideen
- Cash for Trash
Ziel: Abfallsammel App – spielerische App für Abfall-Sammler*innen mit Belohnungsprinzip (Gamification) - Altkleiderabholung
Ziel: Nachhaltigkeit – Altkleider transparent und klimaneutral sammeln – Altkleiderabholung durch die FES - MainBecher 2.0
Ziel: Plastikfreies Pfandsystem in Ffm – digitales Mehrwegsystem mit der Vytal-App - #MainMehrweg
Geschirr-Mehrwegsysteme für alle – Gastronomie und User*innen - Die Teilerei
Ziel: Etablierung eines Umsonstladens - Forschungsprokjekt im Müllheizkraftwerk
Ziel: Zurückgewinnung von Metallen und Wertstoffen aus der Müllverbrennung – Ressourcenschutz - Repair-Ausstellung
Ziel: Wanderausstellung zum Thema „Reparieren“ – Sensibilisierung für den Umgang mit Wertstoffen und den Möglichkeiten des Reparierens oder Selbermachens
>>> Mitmachen in der Zero Waste-Community
Adressen in Frankfurt am Main
FES – Wertstoffhöfe/Kofferraumservice: Altpapier, Sperrmüll, Verpackungen, Metallschrott, Elektrogeräte, Grünabfälle können während der Öffnungszeiten an den Wertstoffhöfen und Kleinmüllplätzen abgeliefert werden.
FES – Schadstoffsammeltermine: Sonderabfälle und Schadstoffe in haushaltsüblichen Mengen können beim Schadstoffmobil abgegeben werden. Das Schadstoffmobil kommt regelmäßig in die Stadtteile und sorgt für die sichere und fachgerechte Entsorgung von Sonderabfällen.
FES – Abfall-Abc: Das Abfall-ABC gibt einen Überblick über alle Abfallarten und Entsorgungswege.
FES – Sperrmüllanmeldung: Über die Sperrmüllanmeldung können alle Frankfurter*innen ihren Sperrmüll online bei der FES anmelden.
FES – Informationen zur Biotonne in Frankfurt am Main: Die Biotonne leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz: Aus dem gesammelten Biomüll wird Kompost hergestellt, der sich hervorragend als natürlicher Dünger und Bodenverbesserer eignet.
Projekt „easi“ – Neufundland: Online-Portal für die Abholung von Elektrogroßgeräten aus privaten Haushalten in Wohnung und Keller.
Recyclingzentrum Frankfurt: Recycling-Angebot für Privatkunden und Gewerbetreibende mit diversen Serviceleistungen: Batteriesammlung, Containerdienste, Datenträgervernichtung, Elektroschrott, Entsorgung, Entrümpelungen, Haushaltsauflösungen, Schnellabholservice, Sperrmüll, Transporte etc.
Klamodde-Kurier“ der FES: In einigen Frankfurter Stadtteilen ist der Klamodde-Kurier“ der FES unterwegs und holt gesammelte Altkleider vor Ort ab.
Fairwertung: Bundesweites Netzwerk von gemeinnützigen Organisationen, die Altkleider sammeln. Altkleidersammelstellen in Frankfurt am Main.
Mängelmelder der Stadt Frankfurt: Service der Stadt Frankfurt am Main zur Meldung von Müll, Straßenschäden, defekten Ampeln, Straßenschildern, Straßenbeleuchtung, Spielgeräte oder Parkbänke.
Text: Karola Neder / November 2023
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