Laut einer Schlafstudie der Techniker Krankenkasse des Jahres 2017 leidet jeder Dritte in Deutschland an Schlafproblemen. Nach einer anderen Quelle werden dabei gelegentliche und chronische Schlafstörungen differenziert. Dabei zeigt sich, dass schlechter Schlaf zu Leistungsverlust, Krankheitsanfälligkeit als auch Beeinträchtigung der Konzentration und Reaktionsfähigkeit führt.
Dass gesunder Schlaf wichtig ist, dürfte inzwischen jedem bekannt sein. Länger anhaltender Schlafmangel kann zu diversen, teils sehr unterschiedlichen, Symptomen führen. Dazu gehören zum Beispiel Kopfschmerzen, Probleme mit der Verdauung oder Aufmerksamkeitsstörungen.
In der Medizin werden Schlafstörungen nach ihrem Schweregrad unterschieden . Schlafmediziner sprechen von einer sogenannten Kurzzeitinsomnie, wenn die Schlafstörungen weniger als drei Monate lang anhalten. Bereits in diesem Zeitraum können die ersten Symptome auftreten, wie etwa ein hartnäckiges Erschöpfungsgefühl, brennende und trockene Augen oder erhöhte Reizbarkeit.
Bei Schlafstörungen, die länger als drei Monate anhalten, spricht man von einer Langzeitinsomnie oder auch chronischen Insomnie. Eine Langzeitinsomnie sollte unbedingt mit einem Arzt besprochen werden, da die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck und Herzinfarkt steigt und eine Gewichtszunahme sowie Diabetes gefördert werden. Zudem sind depressive Episoden oder die Entwicklung von Angststörungen und Abhängigkeiten nicht auszuschließen.
Um zu verstehen, wie man erholsamer schläft, ist es interessant zu wissen, welche fünf Stadien der Körper während des Schlafs durchläuft.
Von Stadium 1 spricht man während des Übergangs vom Wach- zum Schlafzustand. Stadium 2 bildet den kurzen Zeitraum, in dem man tatsächlich einschläft. Unter den Stadien 3 und 4 versteht man die Tiefschlafphase. Danach folgt Stadium 5, auch REM-Schlaf genannt (kurz für Rapid Eye Movement). Dieses Stadium wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft Traumphase genannt, weil in diesem die meisten Träume stattfinden.
9 Schritte zum perfekten Schlaf
1. Die Schlafumgebung: Eine passende Umgebung ist die Grundvoraussetzung für guten Schlaf. Zudem sind Ruhe, frische Luft, Dunkelheit und eine empfohlene Raumtemperatur von zwischen 16 und 20 Grad dem Schlaf zuträglich. Dies wird abgerundet durch ein bequemes Bett.
2. Verzicht auf Koffein: Auf Kaffee, Tee oder Cola sollten sie mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen verzichten. Koffein regt die Hirnaktivität an, was sich negativ auf den Schlaf auswirkt.
3. Der richtige Ernährungsrhythmus: Vor dem Schlafengehen sollten üppige Mahlzeiten vermieden werden, damit der Körper nicht die ganze Nacht damit beschäftigt ist, diese zu verarbeiten.
4. Verzicht auf Nikotin: Wie Koffein ist auch Nikotin ein Anregungsmittel, das den Schlaf stört. Das Nervengift kann sowohl das Einschlafen verzögern, als auch die Schlafqualität mindern.
5. Sporttreiben: Bewegung ist gut für die Gesundheit. Körperliche Aktivität fördert den Schlaf, während Trägheit eher zu Schlafproblemen führt. Jedoch sollten allzu belastende Aktivitäten vermieden werden, da sie sich negativ auf den Schlaf auswirken.
6. Vermeiden von Aufregung und Stress: Damit der Körper zur Ruhe kommen kann, sollte man vor dem Einschlafen keine aufregende Filme schauen oder Computerspiele spielen. Auch sollte man nach Möglichkeit keine emotional belastenden Gespräche führen.
7. Verzicht auf Alkohol: Angeblich soll Alkohol den Schlaf fördern. So hört man oft Sprüche wie: „Ein Glas Rotwein hilft beim Einschlafen.“ Es stimmt, dass Alkohol die Hirnaktivität reduziert, dadurch fällt es leichter einzuschlafen, aber der Alkohol im Blut führt zu Schlafunterbrechungen und frühzeitigem Aufwachen.
8. Das Schlafritual: Meditation oder autogenes Training werden häufig empfohlen, aber auch eine Tasse Tee oder ein warmes Bad können Wunder bewirken. Wichtig ist nur, dies ohne Stress umzusetzen, damit der Körper herunterfahren und sich auf das Schlafen einstimmen kann.
9. Den Lese- bzw. Nachtmodus nutzen: Der Lese- oder Nachtmodus von Smartphones und anderen modernen Bildschirmen erlaubt es, den Blaulichtanteil zu reduzieren. Durch Blaulicht wird nämlich die Ausschüttung des Hormons Melatonin gehemmt. Die Folgen sind ein verzögertes Einschlafen und ein längeres Wachliegen.
Diese Tipps können helfen, das Einschlafen und die Schlafqualität zu verbessern. Bei anhaltenden Einschlaf- oder Durchschlafproblemen sollte man nicht zögern, einen Arzt zu konsultieren.
Text: DSMi