Zwischen Nidda und der B3, umgeben von Feldern und Natur, liegt dieser kleine dörfliche Stadtteil im Nordosten Frankfurts. Auch die einzige Mineralwasserquelle Frankfurts, die Azur-Quelle, findet hier ihr Zuhause, dort wo sich der Eschbach und die Nidda im äußersten Norden Berkersheims kreuzen.
Lange Zeit gehörte Berkersheim tatsächlich zur Grafschaft Hanau, später zu Hessen-Kassel, und wurde erst 1886 dem Landkreis Frankfurt zugeteilt. Eingemeindet wurde das Dorf im Jahre 1910, eine erste urkundliche Erwähnung ist aber schon im Jahre 795 zu finden, hier noch unter dem Namen Berchgisisheim. Als drittkleinster Stadtteil gibt es lediglich eine Grundschule vor Ort- aber mit dem im Jahre 2023 fertiggestellten Gymnasium in Preungesheim gibt es sehr ortsnah eine weiterführende Schule.
Verkehrstechnisch ist der Ort recht gut angebunden: Es gibt mehrere Buslinien in andere Stadtteile und eine S-Bahn, welche den Stadtteil mit der Innenstadt verbindet. Für jene, die sich gerne zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen, sind Bonames, Preungesheim und Harheim schnell erreichbar.
Gang durch den Ort
Von der Haltestelle Preungesheim aus, die Straße „Auf dem Dachsberg“ hoch, lässt sich vortrefflich ein kleiner Spaziergang durch diesen Ort machen. Vorbei an kleinen Einfamilienhäusern bis hoch (dies ist wörtlich zu nehmen, denn Berkersheim ist nicht eben gelegen) zum Gasthaus Zum Lemp, oder nordwestlich hoch zu den Streuobstwiesen mit Apfelbäumen und Pferden, wo Mensch einen freien Blick auf den Taunus hat (und sich bei passendem Wetter an beeindruckenden Wolkenformationen erfreuen kann). Über die Feldwege im Osten zurück ergibt dies einen schönen entspannten Ausflug, welcher im Übrigen auch sehr gut mit einem Hund zu machen ist.
Berkersheim ist zwar sehr klein, bietet aber dennoch ein kleines Schmankerl: den Hofladen des Bauern Illig. Seine Hühner werden zusammen mit ihren Bruderhähnen aufgezogen und dürfen mit ihrem Hühnermobil das Leben wiesennah genießen.
Außerdem existierte mit dem Berkersheimer Lädchen eine Möglickeit, vor Ort Backwaren zu erwerben, sowie Obst und Gemüse- oder auch vor Ort in freundlicher Gesellschaft einen Kaffee zu trinken. Leider wurde dieses lokale Urgestein geschlossen. Zum Einkauf gibt es immerhin noch eine kleines Lebensmittelgeschäft.
Von Tieren
Im Stadtteil liegen sowohl ein Reitverein als auch ein Reiterhof, in dem Pferde zur Pension untergestellt werden können. Dadurch und durch sein bis 2017 jährlich zweimal stattfindendes Berkersheimer Reitturnier, welches auch außerorts bekannt war, wurde Berkersheim durch die Stadt Frankfurt lange Zeit als ihr Pferdestadtteil bezeichnet.
Aufgrund der seit 2018 stattfindenden Gleisarbeiten musste die Reithalle des Reit- und Fahrverein Niddertal e.V. jedoch abgerissen werden und seither ist die Zukunft des Turniers und Pferdestandorts ungewiss, auch wenn 2019 von der Deutschen Bahn eine neue Halle gebaut wurde.
Ganz abseits und versteckt im Norden Berkersheims, südlich der Nidda, lag bis Ende 2023 auch ein kleiner Tierschutzverein, der sich um viele verschiedene Tierarten kümmerte und vermittelte bis er geschlossen wurde.
Kultur & Feste
Auch wenn Berkersheim klein ist, bietet der Ort kulturell Interessierten dennoch ein paar Highlights. Im bereits erwähnten Gasthaus „Zum Lemp“ existiert seit 2011 auch das Theater Lempenfieber, welches im Saal von September bis April seine Aufführungen hat. Die Verbindung von Essen und Theater wurde von den Frankfurtern sehr gut aufgenommen.
Seit nun bald 257 Jahren (Stand 2023) findet die üblicherweise jährlich stattfindende Kerb, immer am letzten Wochenende des Septembers statt. Zudem hat der Stadtteil einen eigenen Weihnachtsmarkt, welcher alle zwei Jahre stattfindet (2025 wird es wieder soweit sein).
Des Weiteren besitzt der Ort eine schmucke kleine Kirche aus der Barockzeit, welche 1766 errichtet wurde und heute ein Kulturdenkmal ist.
Fläche: 2185 km2
Einwohner: 3846 (Stand 2021)
Text: Paw / Mai 2023
Quellen: Frankfurt.de, Wikipedia, Frankfurter Rundschau, TSV
Azur-Quelle: Artikel der Frankfurter Rundschau