Grünes Frankfurt: Sachsenhausen

Grünes Frankfurt: Sachsenhausen

„Dribbdebach“ („drüben vom Bach“), also auf der Seite südlich des Mains, liegt Sachsenhausen. Der Stadtteil ist verwaltungstechnisch in Sachsenhausen-Nord und Sachsenhausen-Süd eingeteilt. Ein großer Teil des Frankfurter Stadtwaldes ist im Süden von Sachsenhausen verortet, während das Gebiet von Sachsenhausen-Nord städtisch dicht bebaut ist. Als beliebte Shoppingmeile gilt die Schweizer Straße, die sich von der Untermainbrücke bis zur Mörfelder Landstraße erstreckt und neben einer Vielzahl von Geschäften auch von zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants durchzogen ist. Auch das Gebiet rund um Alt-Sachsenhausen ist bekannt für seine Gaststätten, Gartenwirtschaften und Apfelweinlokalen, wo vielfach die „Grie Soß“ (Grüne Soße) und das Frankfurter Nationalgetränk “Ebbelwoi” (Apfelwein) angeboten wird. Entlang des Mains erstreckt sich die Uferpromenade und das Museumsufer mit vielen Freizeit- und Erholungsangeboten. Goetheturm und die sogenannte “Goetheruh” sind schöne Ausflugsziele in Richtung des Stadtwaldes. Im Stadtwald befindet sich auch das Frankfurter Waldstadion, durch Namenssponsoring offiziell “Deutsche Bank Park”, beinahe 100 Jahre alt, dient es primär als Fußballstadion für die Heimspiele der Frankfurter Eintracht.

Übersicht:

Das südliche Mainufer

Das südliche Mainufer umfasst mehrere Teilbereiche. Die Strecke beginnt im Osten mit dem Deutschherrnufer, geht dann über in das Sachsenhäuser Ufer, es folgt der Schaumainkai mit dem Museumsufer, weiter führt der Weg dann zum Theodor-Stern-Kai, und schließlich wechselt die Strecke in den Bereich am Niederräder Mainufer. In seinem Verlauf ändert sich das Erscheinungsbild der Uferbereiche, so verleihen beispielsweise der Promenadenweg entlang des Tiefkais, sowie das Hochkai mit der Museumszone und dem Metzlerpark den Zonen ihren speziellen Charakter.

Im Sommer findet auf beiden Seiten des Ufers das Museumsuferfest mit einem vielfältigen kulturellen Programm statt. Die Mainbrücken entlang der Strecke verbinden das südliche Mainufer in Sachsenhausen mit dem nördlichen Ufer auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, wo sich der Innenstadt- und Altstadtbereich befindet. Deutschherrnbrücke, Flößerbrücke, Ignatz-Bubis-Brücke, Alte Brücke, Eiserner Steg, Untermainbrücke, Holbeinsteg, Friedensbrücke und Main-Neckar-Brücke unterteilen das Mainufer von Osten nach Westen. Im folgenden wird auf die einzelnen Teilbereiche am südlichen Mainufer näher eingegangen.

Das südlicher Mainufer
60594 Frankfurt am Main
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Deutschherrnufer

Am südlichen Mainufer zwischen Flößerbrücke und Deutschherrnbrücke befindet sich das Deutschherrnviertel. Vom Walter-von-Cronberg Platz zu Füßen des Main Plaza gelangt man von hier zum Tiefkai des Mainufers. Grünflächen, Liegewiesen und Sitzbänke säumen die Flusspromenade, unterbrochen von Baumgruppen, Solitärgehölzen und kleinen Rosenbeeten. Der Blick von hier richtet sich auf das gegenüberliegende Mainufer mit der Europäischen Zentralbank im Hintergrund. Nach Osten führt der Weg in Richtung der neuen Osthafenbrücke, während der westliche Streckenverlauf ab der Alten Brücke in den Bereich des Museumsufers mündet. Ab hier schließen das Sachsenhäuser Ufer und der Schaumainkai an. Mit dem Rad, mit Inline-Skatern oder zu Fuß bieten sich hier entlang des Mains viele Ausflugs- und Erholungsmöglichkeiten. In der Nähe der neuen Osthafenbrücke befindet sich der Spielplatz Deutschherrnufer.

Deutschherrnufer
60594 Frankfurt am Main
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Museumsufer

Vom Schaumainkai, wo sich die Museen aneinanderreihen, führen mehrere Treppen und Wege zur tieferliegenden Uferpromenade. Am Tiefkai herrscht bei schönem Wetter Hochbetrieb: Fahrradfahrer, Inline-Skater und Fußgänger teilen sich den Weg am Mainufer. Deshalb ist es gut zu wissen, dass auch am Hochkai zwischen Friedensbrücke und Flößerbrücke ein Fahrradweg verläuft, auf den Radfahrer*innen in stark frequentierten Zeiten ausweichen können. An der Flusspromenade erstrecken sich Bereiche mit großen Liegewiesen, die zu vielfältigen Freizeitmöglichkeiten einladen. Mit Blick auf die Skyline lässt sich hier Sonnenbaden, Lesen, mit Freunden plaudern oder ein Picknick im Grünen machen. Für das leibliche Wohl sorgen auch die naheliegenden Cafés oder das „Dönerboot“. Alle zwei Wochen samstags findet am Schaumainkai der große Frankfurter Flohmarkt statt. 

Museumsufer
60594 Frankfurt am Main
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Theodor-Stern-Kai

Entlang des Uferabschnitts am Theodor-Stern-Kai geht es ruhiger zu. Auf der relativ kurzen Strecke von 800 Metern schafft die Promenade vorbei am Universitätsklinikum die Verbindung zum Niederräder Ufer. Auch hier gibt es langgestreckte Grünflächen und Sitzbänke entlang des Ufers, auf denen man entspannt den Blick auf das gegenüberliegende Wohnquartier am Westhafen und den Westhafen Tower genießen kann.

Theodor-Stern-Kai
60596 Frankfurt am Main
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Metzlerpark

Metzlerpark in Frankfurt Sachsenhausen/ Foto: Karola Neder
Metzlerpark

Nahe des Museumufers befindet sich der Metzlerpark. Der Museumspark verbindet das Museum Angewandte Kunst mit dem Museum der Weltkulturen. Hier findet man Erholung zwischen weitläufigen Wiesenflächen inmitten eines alten Baumbestandes. Im Innenhof des Museums befindet sich ein Brunnen, der den Mittelpunkt des Park bildet. Auf den halbkreisförmigen Mauern, die sich um den Brunnen gruppieren, bieten sich einige Sitzgelegenheiten. Die historische Villa Metzler gehört zum Museum Angewandte Kunst und ist eine der noch erhaltenen klassizistischen Villen am Mainufer mit den Namen der ehemaligen Besitzer.

Metztlerpark
Schaumainkai 15
60594 Frankfurt am Main
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Seehofpark

Der Seehofpark liegt in der Nähe des Waldspielparks am Goetheturm und ist ein Spielparadies für Kinder. Neben einer großen Spielwiese gibt es ein Baumhaus und eine Kletterburg, sowie einige andere Spielgerätschaften wie Wippe, Schaukel, Balancierband oder Sandkasten mit Wasserspiel. Für die älteren Besucher*innen bieten sich Möglichkeiten zum Tischtennis-, Volleyball- oder Fußballspielen. Wer es ruhiger mag, der entspannt sich einfach auf den Liegewiesen im Schatten der alten Bäume.

Seehofpark
60599 Frankfurt am Main
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Stadtwald

Stadtwald Frankfurt/ Foto: Karola Neder
Stadtwald Frankfurt

Das Kerngebiet des Frankfurter Stadtwaldes erstreckt sich über die südlichen Gebiete der Stadtteile Schwanheim, Sachsenhausen und Oberrad sowie über den nördlichen Teil des Stadtteils Flughafen. Der Stadtwald ist Teil des Frankfurter GrünGürtels und macht fast die Hälfte von ihm aus. Die Revierförstereien befinden sich in Oberrad, Sachsenhausen, Niederrad, Goldstein, Schwanheim und Fechenheim.

Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald

Traditionell wird der Wald in drei Teile gegliedert: Unterwald, Oberwald und Schwanheimer Wald. Im Westen befindet sich der Schwanheimer Wald mit den Schwanheimer Wiesen. Südlich davon schließt sich der Unterwald an, abgegrenzt durch die acht Kilometer lange Kelsterbacher Terrasse. Der Unterwald macht den südwestlichen Teil des Stadtwaldes aus. Eichen und Kiefern wachsen hier auf nährstoffarmen, kalkfreien und sandigen Böden. Der mächtigste Baum im ganzen Unterwald ist die sogenannte „Goethebuche“, die angeblich laut Forstbüchern in Goethes Geburtsjahr gepflanzt wurde. Der östlich gelegene Oberwald hat einen kalkhaltigen Boden und ist deutlich feuchter. Vorherrschend wachsen hier Buchen. Besagter Buchenwald ist als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) ausgewiesen. Annähernd die Grenze zwischen Unter- und Oberwald bildet die Mörfelder Landstraße. Den Unterwald bewirtschaften Förster*innen und Forstwirt*innen aus den drei Revierförstereien Schwanheim, Goldstein und Niederrad.

Wasser, Weiher und Quellen

Insbesondere im Oberwald gibt es neben kleinen Bächen zahlreiche Waldweiher, beispielsweise der Jacobiweiher, Kesselbruchweiher, Maunzenweiher, Försterwiesenweiher, sowie die künstlich angelegte Grastränke und die Teiche am StadtWaldHaus, welche als Lehrgewässer angelegt wurden. Auch die sprudelnde Quelle des Königsbrünnchens an der Oberschweinstiege und der Kuppelbau des denkmalgeschützten Wasserwerks Hinkelstein nahe der Unterschweinstiege im Unterwald sind schöne Ausflugsziele. Mitten im Stadtwald und trotzdem etwas abseits der Hauptwanderwege liegt der Tiroler Weiher. Interessant hierzu ist die Videoreihe der Stadt Frankfurt „Kleine Fluchten“: Tiroler Weiher.

Monte Scherbelino

Besonders erwähnenswert ist auch das Gebiet rund um den Scherbelino-Weiher nahe am Offenbacher Kreuz. Ursprünglich war der Weiher ein Steinbruch, heute speist er sich mit Grundwasser. Durch seine Lage an der ehemaligen Mülldeponie Monte Scherbelino und durch die Nutzung als Löschteich für die Feuerwehr, war er lange Zeit mit diversen Schadstoffen belastet. Heute bietet das Gelände rund um den Monte Scherbelino die perfekten Voraussetzungen für das Projekt “Städte wagen Wildnis”. Dort wo die Natur sich nun wieder ungestört entwickeln darf, entsteht wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Der Bereich ist nicht öffentlich zugänglich, es werden jedoch Führungen und Workshops angeboten.

Wanderwege

Einige ausgeschilderte Wanderrouten führen durch den Stadtwald. Im Oberwald gibt es den Schäfersteinpfad, den Weilruhpfad, den GrünGürtel Jubiläumsweg und den Rundweg um das Oberforsthaus. Das Oberforsthaus liegt inmitten des Stadtwalds, und hier findet an Pfingsten traditionell der Wäldchestag statt. Im Schwanheimer Wald sorgen der Waldrundweg und der Historische Wanderweg Schwanheim für interessante Eindrücke. Eine weitere schöne Ausflugsmöglichkeit ist ein Spaziergang rund um den Golfplatz in Niederrad. Der „Golfrundweg“ Niederrad führt rund um die gepflegten Rasenflächen der Sportanlage durch bewaldete Dünen. Diese Tour ist nicht ausgeschildert. Generell gilt: Wer den Unterwald erkunden will, ist auf sich selbst gestellt, da es dort keine ausgeschilderten Wanderwege gibt.

Komische Kunst im Stadtwald

Viele Objekte der Komischen Kunst von den Künstlern der Neuen Frankfurter Schule sind im Stadtwald zu bestaunen. Entlang des GrünGürtel-Rundwanderwegs bringen verschiedene Kuriositäten die Besucher*innen zum Schmunzeln: So ist der „Eichhörnchenkönig“ auf dem Gelände am StadtWaldHaus heimisch, am Jacobiweiher zeigt sich die „Eule im Norwegerpullover“, im Schwanheimer Wald treiben die  „Monsterkinder“ ihr Unwesen und „Jupitersäule und Tiroler Schützen“ zieren den Tiroler Weiher. Der „Monsterspecht“ klopft im Oberwald und am Jacobiweiher steht der „Pinkelbaum“, der laut seines Schöpfers F. K. Waechter denkt: „300 Jahre hat man mich angepinkelt – jetzt pinkle ich zurück“ und genau das tut er…

Waldspielparks

Waldspielpark Schwanheim/ Foto: Karola Neder
Waldspielpark Schwanheim

Im Stadtwald gibt es einige Waldspielparks mit vielfältigen Sport- und Spielmöglichkeiten:

  • Waldspielpark Tannenwald mit Rollschuhbahn, Bolzplätzen, Tischtennisplatten und einem Wasserspielplatz, der zwischen Mitte Mai und Mitte September in Betrieb ist
  • Waldspielpark Scheerwald mit Wassersprühfeld, Minigolfanlage, einem Rollschuhfeld, Tischtennisplätzen sowie einem Basketballplatz und zwei Bolzplätzen
  • Waldspielpark Louisa mit einer großen Holzburg, Wassersprühfeld und Klettergeräten
  • Waldspielpark Schwanheim mit grossem integrativen Dino-Spielbereich, Beach-Volleyball-Feld, überdachte Tischtennisfelder, ein Senioren-Fitnessgerät, eine Riesenrutsche, zahlreiche Spiel- und Kombinationsgeräte, Minigolfanlage und ein Bolzplatz
  • Waldspielpark Goetheturm mit einem Spielbereich für Kinder, einer Gaststätte neben dem Goetheturm und als besondere Attraktion ein Irrgarten
  • Carl-von-Weinberg-Park am Waldrand in Niederrad mit Parkcharakter, blühenden Gehölzen und getrenntem Spiel- und Parkbereich

Frankfurter Stadtwald
Schwanheim/Sachsenhausen/Flughafen/Oberrad/Niederrad
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Quartiersplätze

In Sachsenhausen gibt es mehrere sogenannte Quartiersplätze. Diese parkähnlichen Plätze sind kleine grüne Oasen inmitten des Stadtviertels, auf denen man sich trifft und plaudert oder vom Shopping verschnaufen kann. Das soziale Miteinander der Bewohner*innen soll hier im Vordergrund stehen. In diesen Bereichen finden sich meist Grünflächen, Ruhezonen, Sitzbänke, oftmals auch Kinderspielplätze oder ein Freizeitangebot. Unweit von den dicht befahrenen Straßen und inmitten von Straßenverkehr und Trubel bieten die grünen Plätze einen Erholungsraum.

In Sachsenhausen gibt es die folgenden Quartiersplätze:

  • Affentorplatz mit alten Bäumen, großzügiger Rasenfläche und Staudenbeet in unmittelbarer Nähe zum Ausgeh- und Partyviertel
  • Otto-Hahn-Platz mit einer ovalen Rasenfläche im Mittelpunkt, eingefasst von weißen Parkbänken, Rhododendren, Rosen und Stauden
  • Oppenheimer Platz mit einer weiten Rasenfläche, Kinderspielplatz sowie ein Bereich mit Bolzplatz und Tischtennisplatten

Quellen: Website der Stadt Frankfurt, Wikipedia, Eigenerhebung

Text: Karola Neder
Fotos (soweit nicht anders angegeben): Karola Neder

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