Der Stadtteil im Frankfurter Westen hat einiges an Grünräumen zu bieten. Als Teil des Frankfurter Stadtwaldes bietet der Schwanheimer Wald mit dem angrenzendem Waldspielpark Abwechslung und Erholung. Beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet am Main sind die Schwanheimer Dünen. Das Naturschutzgebiet beherbergt viele seltene Pflanzen- und Tierarten und ein Besuch lohnt sich allemal. In der Stadtrandsiedlung Goldstein lädt der Goldsteinpark zum Aufenthalt im Grünen ein.
Übersicht:
Schwanheimer Dünen
Das Naturschutzgebiet „Schwanheimer Düne“ befindet sich auf der südlichen Mainseite im Frankfurter Stadtteil Schwanheim. Die Landschaft der Schwanheimer Düne ist eine der wenigen Binnendünen Europas und Lebensraum von vielen seltenen, zum Teil vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Das trockene Klima und der nährstoffarme Boden liefern ideale Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere, die speziell an diese Standorte angepasst sind. Typische Pflanzen auf den lückenhaft bewachsenen Sandböden sind Silbergras, Sand-Grasnelke und verschiedene Flechten. Diese Silbergrasflur ist außerordentlich selten und ökologisch wertvoll. In den äußeren Bereichen ist die Schwanheimer Düne von Magerrasen bedeckt. Des Weiteren gibt es Hecken zum Vogelschutz, Kieferngehölze, Streuobstwiesen und Teiche.
Das Kiefernwäldchen der Schwanheimer Düne erinnert an typische Meerküstengebiete. Auf dem Sandboden wachsen die Nadelbäume buschartig klein und mit tiefhängenden Ästen, wie man es sonst eher von der Meeresküste kennt. Die Hälfte des Schutzgebiets nehmen die Streuobstwiesen ein. Es gibt mehrere Teiche und Gruben, die durch den Abbau von Kies und Sand entstanden sind. Die „Schmitt’sche Grube“ ist der größte See im Naturschutzgebiet. Dieser Bereich ist wichtiger Rückzugsort für seltene Vogel- und Amphibienarten und trägt zum Arterhalt seltener Algen bei. Die Teiche sind eingezäunt und für den öffentlichen Zugang gesperrt.
Artenreichtum
Auch Fledermäuse, Eidechsen, sowie zahlreiche an diesen Lebensraum angepasste Insekten finden ihr Zuhause in den Schwanheimer Dünen. Eine vielfältige und zum Teil seltene Vogelwelt ist im Schutzgebiet beheimatet, beispielsweise Neuntöter, Grauspecht, Pirol und der seltene Eisvogel. Auch der Steinkauz, der als die kleinste Eule Deutschlands gilt, findet hier seinen Unterschlupf. Lange Rohre in den alten Obstbäumen weisen auf dessen Brutplätze hin.
In den Schwanheimer Dünen setzt man auf natürliche Landschaftspflege: Um das Gebiet vor einer übermäßigen Krautschicht und unerwünschtem Bewuchs von Brombeeren zu schützen, ist hier regelmäßig eine Schafherde unterwegs, sozusagen ein „lebendiger Rasenmäher“. Ein Bohlensteg aus Edelkastanienholz führt durch das Schutzgebiet, um die Landschaft mit den empfindlichen Pflanzen zu schützen. Sogenannte Landschafts-Lotsen geben interessierten Besuchern Auskunft über die Besonderheiten der empfindlichen Flora und Fauna und informieren über die Regeln, die zum Schutz der Natur erforderlich sind. Hunde müssen hier an die Leine und auf dem Holz-Bohlenweg müssen Fahrräder geschoben werden. Wissenswertes rund um das Schutzgebiet vermitteln auch die Erläuterungstafeln entlang des Pfades. Seit 1984 ist die Schwanheimer Düne Naturschutzgebiet.
Schwanheimer Düne
Höchster Weg 70
60529 Frankfurt am Main
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Schwanheimer Wald
Mit der Eingemeindung Schwanheims in die Stadt Frankfurt im Jahr 1928 wurde der Schwanheimer Wald Teil des Frankfurter Stadtwalds. Als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) ist dieser Wald besonders geschützt. Er erstreckt sich über den nordwestlichen Teil des Stadtwaldes. Hier führt ein etwa 5 ½ Kilometer langer Rundwanderweg und Lehrpfad durch den Wald. Entlang des Weges stehen kleine Tafeln mit Informationen zum Wald und zu den Baumarten. Interessante Einblicke gibt es auch auf dem sogenannten Historischen Wanderweg Schwanheim. Auf rund 11 Kilometern erfährt man viel Wissenswertes über archäologische, botanische und geologische Hintergründe. Besonders bemerkenswert sind die über 500 Jahre alten Schwanheimer Alteichen. Die Strecke kreuzt den Grüngürtel-Rundwanderweg.
Ausflugsziele in der Umgebung sind der Waldspielpark Schwanheim mit Grillplatz und großer Liegewiese, die Schwanheimer Wiesen und der ehrenamtlich geführte Kobelt-Zoo. Westlich der Schwanheimer Wiese liegt der Rohsee, der aus einem ehemaligen Altarm des Mains natürlich entstanden ist. Lohnenswert ist auch ein Abstecher in den Agendawald. Als ein Projekt für mehr Nachhaltigkeit wurde der Wald in den Jahren 1997/98 im Rahmen der Lokalen Agenda 21 (PDF 104 KB) von Frankfurter Bürger*innen angelegt. Einst war auf dem Gelände, wo jetzt der Wald steht, die US-Armee stationiert. Im Gebiet von Schwanheimer Wald und Schwanheimer Wiese sind außerdem Objekte der Komischen Kunst zu bestaunen, beispielsweise die Eiche mit Monsterkindern und der Struwwelpeter-Baum. Erschaffen wurden diese lustigen Gesellen von den Künstlern der Neuen Frankfurter Schule.
Schwanheimer Wald
60529 Frankfurt am Main
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Mainufer Schwanheim
Ein Abschnitt des Hessischen Fernradwegs R3 verläuft entlang des Schwanheimer Mainufers. Auf asphaltierten Wegen lässt sich die schöne Landschaft jedoch nicht nur mit dem Fahrrad, sondern auch bei einem ausgedehnten Spaziergang erkunden. Die Strecke am südlichen Mainufer führt unter anderem vorbei an der Staustufe Griesheim und die Untermainschleusen. Die Schleuseninsel um die Staustufe ist Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes. Die Videoreihe „Kleine Fluchten“ auf der Frankfurter Stadtseite vermittelt schöne Eindrücke über das Schwanheimer Mainufer und die Schwanheimer Wiesen.
Mainuferweg Schwanheim
60529 Frankfurt am Main
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Goldsteinpark
Inmitten der Siedlung Goldstein zwischen Niederrad und Schwanheim liegt der Goldsteinpark. Die Gestaltung und Fertigstellung des Parks erfolgte 1846 durch den Gartenarchitekten Heinrich Siesmeyer. Entlang der weiten Parklandschaft mit Wiesen und schönen alten Bäumen fließt der Schwarzbach. Für das kulinarische Angebot sorgt das naheliegende „Bürgerhaus Goldstein“. Weitere Abwechslung bietet ein Kinderspielplatz mit Klettergeräten und Sitzbänken. Der Park steht unter Denkmalschutz.
Goldsteinpark
Am Wiesenhof
60529 Frankfurt am Main
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Quellen: Website der Stadt Frankfurt, Wikipedia, www.radfahren-ffm.de, Eigenerhebung
Text und Fotos: Karola Neder
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